Seit im Kanton Basel-Landschaft die Primarschule sechs Schuljahre dauert, sind zahlreiche Agglomerationsgemeinden gefordert, was den zusätzlich benötigten Schulraum betrifft. Zudem wachsen die Gemeinden, viele Kinder brauchen Förderunterricht, und die Gemeinden übernehmen zunehmend die ausserschulische Betreuung. Tagesstrukturen und Kindertagesstätten haben sich etabliert. Ein Blick auf unsere Nachbargemeinden ist aufschlussreich:
Der Gemeinderat Bottmingen hat soeben erkannt, dass die prognostizierten Baukosten für die geplante Schulraumerweiterung angesichts weiterer notwendiger Infrastrukturvorhaben finanziell nicht tragbar und somit nicht vertretbar sind. Die Gemeinde Hofstetten-Flüh möchte das Schulhaus Flüh aufstocken. Das Projekt wurde an der Urne angenommen. Danach warnte die Finanzkommission den Gemeinderat, dass dies die pro Kopf Verschuldung auf über Fr. 5000.- ansteigen lassen würde, was ein Einschreiten des Kantons zur Folge hätte. Der Gemeinderat brachte das Geschäft deshalb erneut an die GV, welche das Projekt am 10.12.2024 abgelehnt hat. Somit werden kostenbewusste Redimensionierungen der Projekte und Änderungen der Finanzstrategien hüben wie drüben notwendig. Das finanzkräftige Binningen mit 16’000 Einwohnern baut aktuell für ca. Fr. 50 Mio. den Schulcampus „Dorf“. Dass Therwil mit 10’100 Einwohnern ein weit umfangreicheres Projekt für «nur» Fr. 32,6 Mio. plant, zeigt schon, dass die Rechnung nicht aufgehen kann, und die Fremdverschuldung ein zu grosses Ausmass annehmen wird. Wir müssen jetzt kostenbewusst Prioritäten setzen. Nur unser NEIN zum Projektierungskredit ermöglicht dies.
Sibylle Kist, Therwil